Rassismus: Sind einige Rassen wirklich „dümmer“ oder „klüger“? Geschichte, Bildung und der Einfluss antiker Zivilisationen
- SEBjaniak

- 12. Sept. 2024
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Rassismus und Diskriminierung beruhen auf dem Glauben, dass eine Gruppe von Menschen aufgrund von Merkmalen wie Hautfarbe oder Herkunft besser oder schlechter ist als eine andere. Seit Jahrhunderten werden diese Unterschiede genutzt, um soziale Spaltungen, Sklaverei und Konflikte zu rechtfertigen. Doch gibt es wirklich biologische Grundlagen für solche Spaltungen, oder hängt alles von Bildung, Macht und Ressourcen ab? Tauchen wir in die Geschichte ein, um die Wurzeln dieser Überzeugungen zu entdecken und wie die Entwicklung von Zivilisationen unsere Wahrnehmung verschiedener Gruppen geprägt hat.
Bildung und Macht: Von den Sumerern bis Ägypten
In alten Zivilisationen wie Sumer (im heutigen Irak) und Ägypten bildeten Bildung und Wissen die Grundlage der Macht. Um 3500 v. Chr. entwickelten die Sumerer eines der ersten Schriftsysteme, die Keilschrift, was ihnen einen enormen Vorteil gegenüber anderen Gruppen in der Region verschaffte. Es war nicht die Rasse, sondern die Fähigkeit, Wissen aufzuzeichnen, Gesetze zu schaffen und die Gesellschaft zu organisieren, die die Sumerer in eine dominierende Position brachte.
Ähnlich war es im alten Ägypten, wo die Pharaonen eine Gesellschaft regierten, in der Religion, Wissenschaft und Politik eng miteinander verwoben waren. Priester und gebildete Eliten hatten Zugang zu Wissen, das es ihnen ermöglichte, die Gesellschaft zu kontrollieren. Weniger gebildete Gruppen, wie die Nubier im Süden, wurden als untergeordnet betrachtet. Waren die Nubier weniger intelligent? Natürlich nicht – der Unterschied bestand lediglich darin, dass sie nicht denselben Zugang zu Bildung und Wissen hatten.
Rassendiskriminierung oder Bildungshierarchie?
Zur Zeit des Römischen Reiches, das sich von Europa bis nach Nordafrika und den Nahen Osten erstreckte, gab es kein Konzept von Rassismus im heutigen Sinne. Soziale Spaltungen basierten auf Herkunft, sozialem Status und Kultur, nicht auf Hautfarbe. Römer betrachteten sich selbst als zivilisierter als die „Barbaren“ im Norden, wie die Germanen oder Kelten, nicht wegen der Rasse, sondern weil sie diese als weniger gebildet, weniger technisch entwickelt und weniger sozial strukturiert betrachteten.
Ebenso sahen die Griechen auf „Fremde“ außerhalb der griechischen Welt herab und nannten sie „Barbaren“, was einfach Menschen bedeutete, die kein Griechisch sprachen oder nicht an der griechischen Kultur teilnahmen. Aristoteles argumentierte, dass einige Völker „natürliche Sklaven“ seien, aber dies bezog sich auf ihren Mangel an Bildung und Kultur, nicht auf ihre Rasse.
Systemischer oder kultureller Rassismus?
Heutige Rassenungleichheiten haben oft ihre Wurzeln in systemischen Bildungs- und wirtschaftlichen Barrieren, die in der Geschichte des Kolonialismus und der Sklaverei verankert sind. In der Neuzeit nutzten Europäer, die neue Territorien erkundeten, ihren technologischen und bildungspolitischen Vorteil, um indigene Völker in Amerika, Afrika und Asien zu dominieren. Kolonialismus basierte nicht auf der biologischen Überlegenheit einer Rasse gegenüber einer anderen, sondern auf der Überlegenheit durch Zugang zu Waffen, Technologie und Wissen, das Europa durch die Renaissance und die wissenschaftliche Revolution erlangte.
Ein Beispiel dafür sind die Spanier, die große Reiche in Südamerika wie die Azteken und Inkas eroberten. Sie triumphierten nicht aufgrund „höherer“ Intelligenz, sondern aufgrund des Zugangs zu Technologien wie Stahl und Schießpulver. Die Azteken und Inkas waren unglaublich fortschrittliche Zivilisationen mit eigenen Bildungssystemen, astronomischem Wissen und sozialen Strukturen. Ihre militärische Niederlage war keine Folge mangelnder Intelligenz, sondern technologischer und logistischer Unterschiede.
Umgekehrter Rassismus: Ablehnung der „Besserwisser“
Heute beobachten wir sowohl in entwickelten als auch in sich entwickelnden Ländern das Phänomen des umgekehrten Rassismus, bei dem weniger gebildete Gruppen, ob ländlich oder städtisch, mit Missgunst auf diejenigen blicken, die gebildeter sind. Dies zeigt sich beispielsweise im Widerstand gegen Wissenschaft und Globalisierung, wo Menschen an Tradition und Religion festhalten und wissenschaftliche Erklärungen und Bildung ignorieren oder ablehnen.
In solchen Gesellschaften, sowohl im Westen als auch anderswo, werden gebildete Menschen, insbesondere diejenigen, die Wissenschaft und neue Technologien fördern, manchmal als Bedrohung für traditionelle Werte angesehen. Religion und Kultur werden zu Bollwerken gegen Veränderungen, die als Versuch wahrgenommen werden, westliche Werte aufzuzwingen.
Bildung als Werkzeug für gleiche Chancen
Die Lösung dieses Problems liegt in der positiven Globalisierung von Wissenschaft und Bildung. Anstatt westliche Denkmuster aufzuzwingen, sollten Bildungssysteme geschaffen werden, die lokale Bedürfnisse und Traditionen berücksichtigen. Wenn jede soziale Gruppe gleichberechtigten Zugang zu hochwertiger Bildung hätte, würden die wahrgenommenen Unterschiede zwischen „Dummheit“ und „Klugheit“ verschwinden.
Der Zugang zu Wissen und Wissenschaft hat die Kraft, Chancengleichheit zu schaffen. Solange die Bildungssysteme jedoch ungleich bleiben, werden sowohl traditioneller als auch „umgekehrter“ Rassismus bestehen bleiben.
Fazit: Säen wir Zweifel
Gibt es wirklich Unterschiede zwischen den Rassen? Sind manche Gruppen von Natur aus „klüger“ oder „dümmer“? Die Geschichte der antiken Zivilisationen und die heutige Realität zeigen uns, dass es Zugang zu Bildung, Wissen und Ressourcen ist, der die Unterschiede zwischen den Gruppen formt. Rassismus, sowohl traditionell als auch „umgekehrt“, beruht auf Unwissenheit und der Angst vor dem Neuen und Unbekannten. Es ist an der Zeit, die Dogmen in Frage zu stellen, die bisher unsere Überzeugungen geprägt haben.
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